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NICOLE SCHÄFER BLOG

Mal angenommen

Angenommen du bist der, der immer wieder in Insolvenznähe rutscht mit seiner Firma  .... oder angenommen, du bist andauernd in Unfälle verwickelt …. oder angenommen, dein Kind ist ein notorischer krimineller Tunichtgut …. ..oder angenommen, du gerätst immer wieder an dieselben falschen Partner.

 

In solchen Fällen hilft Familienstellen sehr oft und zwar deswegen, weil damit unbewusste emotionale Verstrickungen sichtbar und gelöst werden. Familienstellen wirkt nachhaltig und befreiend.

Wie bestimmte Themen durch die Familie entstehen.

In meinen Beratungen kann ich immer wieder Verbindungen zur Herkunfstfamilie feststellen. Unbewusst getroffene Versprechen, Glaubensätze der Familie , Verschwörungen untereinander, totgeschwiegene Familienmitglieder, Fehlgeburten, Abtreibungen.......


 

Eine liebe Klientin von mir, nennen wir sie Monika, leidet seit Jahren immer wieder an Phasen von Schwermut und Lebensüberdruß. Sie fühle sich oft so als ob ihr der Stecker gezogen wurde. Sie liegt morgens im Bett und komme nur ganz schwer in die morgendliche Routine. Selbst an Selbstmord denkt sie in solchen Wochen, dann ganz plötzlich gibt es wieder eine ganz gute Zeit. Sie war jahrelang in psycholgischer Behandlung, einen Klinikaufenthalt hatte sie auch schon hinter sich. Sie scheint damit auch ihre Familie anzustecken. Denn ähnliche Symptome stellt sie inzwischen schon bei ihrer zehnjährigen Tochter fest.

Im Gespräch stellte sich heraus, dass sie auch immer schon das Gefühl hatte keinen Platz in der Familie zu haben. Sie war die jüngste von drei Kindern. Der Altersunterschied zwischen ihrer älteren Schwester und ihr sind 8 Jahre. Sie kommt sich immer sehr klein vor und schaue  zu ihren Geschwistern auf. Was diese schon erreicht hatten Familie, Kinder, Beruf und sie steht gefühlt noch am Anfang.

In der Aufstellung zeigte sich eine Dynamik der Familienzugehörigkeit.


 

Viele Wurzeln von Problemen reichen bis in frühere Generationen. Die ganze Familie, uns selbst eingeschlossen, ist - oft ohne es zu spüren oder zu wissen - miteinander verbunden. Leid und Schuld werden von Generation zu Generation weitergegeben. Es geht dabei um Tod, um Unrecht, um Schicksalsschläge und um Liebe und Beziehungen. Im Raum der Familiengeschichte herrschen eigene Ordnungen und Gesetze.

Zum Beispiel wird jedes Mitglied, das vergessen oder ausgeschlossen wurde, durch später Geborene vertreten.


 

Bei ihren Nachforschungen erfährt sie, daß das erste Kind ihrer Eltern, ein Mädchen, tot geboren wurde. Diese Schwester ist nie erwähnt worden und eigentlich vergessen.

In Monikas Aufstellung ist ein wichtiger Schritt die Begegnung mit der toten Schwester. Somit erhält das totgeborene Kind nun seinen angemessenen Platz neben den Geschwistern an Monikas Seite.

Es ist für sie so, als ob ein schwarzes Loch in ihrem Inneren gefüllt wird. Monika  steht vor diesem Kind, drückt mit einer Verneigung ihre Achtung aus uns spricht den heilenden Satz: "Bitte, schau freundlich auf mich."

Als heilendes Ritual für Monika wird sie der Schwester einen Namen geben und ihr einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen geben.

Monika fühlt sich seither frei und an ihrem Platz, als 4. Geborene in der Familie angekommen.


 

Es ist für mich immer wieder schön zu spüren, wie sich die Familiensysteme miteinander verbinden und sich dann eine tiefe innere Ruhe einstellt. 

Man kann diese Ruhe und diesen Frieden im Raum fast greifen.

WUNDERBAR