Slider

NICOLE SCHÄFER BLOG

Ich frage mich jeden Tag, was wird heute anders sein als gestern?


Zusätzlich zu meinen Praxisräumen in Heilbronn, eröffnete ich glücklich und voller Tatendrang am 01. Februar 2020 meine neuen Praxisräume in Füssen. Ich hatte mir viel vorgenommen und freute mich sehr darauf.

Dann kam der Lockdown. Und ich verfiel, wie gefühlt das ganze Land, in eine Schockstarre. Von 120 auf 0. Kompletter Stillstand.

  • Bayern hatte andere Regelungen als Baden-Württemberg.
  • Meine gebuchten Seminare und Supervisionen wurden abgesagt.
  • Meine Klienten allesamt verunsichert und verängstigt.

Ich fragte mich: Was passiert da eigentlich gerade? Lauf ich dem ganzen sprachlos hinterher? Unterliege ich auch der Angst und Panik wie so viele Menschen?

Plötzlich gab es Tage, an denen ich keine einzige E-Mail bekam. Das hatte ich in den vergangenen Jahren nicht erlebt.

Nach einigen Tagen im Lockdown und der Absprache in der Fachberatungsstelle,  hatte ich mir neue Routinen geschaffen. Mein Alltag war plötzlich sehr ruhig und strukturiert.

Meine allererste Maßnahme war, Verzicht auf sämtliche Medieninformationen über welche Kanäle auch immer. Ich begann Online-Yoga bei meinem KundaliniYoga - Meister Satya Singh aus Hamburg zu praktizieren. Früher musste ich nach Hamburg fahren, um in den Genuss zu kommen. Heute lege ich mich nur auf meine Matte in meinem Yogazimmer. Ich habe mich durch die Workouts bei Tobi4fitnesss gequält, wieder mal Bücher gelesen und die Sonne genossen.

Ein Buch hat mich besonders beeindruckt: "Das Leben ist zu kurz für später",  welches mir eine sehr gute Freundin ans Herz gelegt hatte.
Getreu nach dem Motto: Ich will weiter auf mein Herz hören und ihm folgen, auch wenn ihm manchmal Angst, Zweifel, Unsicherheit und andere Menschen im Weg stehen.

Vereinzelte Therapiegespräche fanden in meiner Praxis unter Einhaltung der Hygieneregeln die gesamte Zeit über statt. Ich habe Beratungen über Zoom angeboten, meine Seminare liefen Online und somit hat sich daraus etwas wunderbares entwickelt. Meine IT-Kompetenz ist nun Dank meines Lebensgefährten und meiner PC-affinen Tochter in einem Topzustand. Meine Klienten waren sehr dankbar.

Ich glaube, uns wird jetzt bewusst, wie wertvoll vieles von dem ist, was wir noch vor wenigen Wochen als völlig selbstverständlich wahrgenommen haben: Freunde in die Arme zu schließen, im Biergarten in der Sonne zu sitzen, gutes Essen in einem Restaurant zu genießen.

Durch den Lockdown hat sich unser gesamtes Leben komplett verändert. Wir durften in den letzten Wochen erfahren, dass das Wichtigste nicht der Konsum ist, sondern die Familie, die sozialen Kontakte und die Freundschaften.
Wir erleben eine unglaubliche Welle der Solidarität, in der viele Menschen teilweise unentgeltlich mit ihrem Wissen und Können andere Menschen unterstützen. Eine Werteverschiebung findet statt.

Wie geht es nun weiter? Das Leben mit Corona.

Ein neuer Alltag beginnt. In Zukunft tragen wir Gesichtsmasken und halten Abstand. Und unsere Smartphones warnen vor Infektionen. Händeschütteln und Umarmungen waren gestern, wir begrüßen uns mit einem freundlichen lächeln und strahlenden Augen. Die Augen - die Seele des Menschen.

Die Entschleunigung der letzten Zeit dürfen wir als Chance sehen, um wieder mehr auf unser Herz und unsere innere Führung zu hören. Der eigenen Wahrnehmung zu vertrauen um somit die Verantwortung für unser Tun zu übernehmen.