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NICOLE SCHÄFER BLOG

Bitte halte mich, Mama

Als ich meinen letzten Blog zusammenfasste und den Bericht zum Thema: „Geburtstrauma“ schrieb, wurde mir schnell klar, mein nächster Eintrag ist DER Mama gewidmet.  Die Mama ist das Tor ins Leben. Sie riskiert in der Schwangerschaft und unter der Geburt ihr Leben, um uns das Leben zu schenken.

Es gibt wohl niemanden auf dieser Welt, dem wir mehr Dankbarkeit entgegenbringen dürfen als unserer Mama. Dieser Blogeintrag wird für mich einer meiner kraftvollsten, liebevollsten und zugleich dankbarsten Herausforderung werden.

Wenn wir uns der Liebe der Mama, so wie sie sie uns geben kann verwehren, dann nehmen wir DAS Leben, welches die Mama uns geschenkt hat nicht an.

Wenn wir das Leben nicht annehmen, welches Leben, leben wir dann?


 

Die Mama hat uns 9 Monate ernährt, wir hingen an ihrem Leben. Schon im Bauch nahmen wir ihre Gedanken und Gefühle wahr.

Die Mama hat uns ihre volle Aufmerksamkeit und Fürsorge geschenkt und uns unter großen Schmerzen geboren. Sie hat ihr Leben für uns gegeben.

Selbst wenn sie danach nie wieder etwas für uns getan hätte, können wir ihr nichts Gleichwertiges zurückgeben.

Das müssen wir auch nicht.

 

Unsere einzige Aufgabe besteht darin, von der Mama das Leben dankbar zu nehmen. Dann erfahren wir, was es bedeutet,das Leben zu lieben und die Liebe zu leben.

"Die Mutter führt uns in das Leben und in die Liebe. Der Vater führt uns in die Welt." (Bert Hellinger).

 

Wenn wir uns von ihr nicht ins Leben führen lassen, wenn wir das Leben von ihr nicht nehmen, kann uns der Vater auch nicht in die Welt führen.

Alles, was wir unser Leben lang zu lernen haben ist, Mama und Papa so anzunehmen, wie sie sind, mit all ihren Eigenschaften und Eigenheiten ohne jegliche Erwartungen. Wir können nichts davon weglassen oder uns wegwünschen. Wir können dem auch nichts hinzufügen. Wir sind unsere Eltern. Daher ist es für uns als Kind wichtig, seinen Eltern zuzustimmen, wie sie sind,ohne irgendeinen anderen Wunsch und ohne irgendeine Angst.

Das anzunehmen was sie geben können. Nicht mehr und nicht weniger.

Wer die Mutter nicht genommen hat, der hat das Leben nicht angenommen. Es fehlen wichtige weibliche Ressourcen, mit diesen wir das Leben genießen und liebevolle Beziehungen eingehen.

Dieses Nehmen ist ein ganz tiefer Vollzug. Es beinhaltet die Zustimmung für mein eigenes Leben und dem Schicksal meiner Eltern.

 

Viele Jahre habe auch ich mich dagegen gesträubt das Leben anzunehmen. Ich war nie zufrieden mit mir. Ich habe mich sehr schwer getan, die Liebe anzunehnen. In vielen meiner eigenen Aufstellungen, bei meinem Lehrer und Mentor, Impulsgeber und Freund Thomas von Stosch sagte er : "Und jetzt hole deine Mama mit dazu" Ich konnte es schon nicht mehr hören!  Einige Aufstellungen später war ich bereit und konnte mich der Liebe meiner Mama hingeben. Welch eine Befreiung.

 

Ich erlebe oft in Beratungen und Aufstellungen, wie sehr sich Menschen ihr Leben lang damit schwer tun, diese einfache und doch schwierige  Wahrheit zuzulassen.

Zulassen heißt nicht unbedingt verzeihen. Zulassen heißt : "Frieden schließen mit dem was war, damit das, was kommen will, kommen kann".

 

In tiefer Dankbarkeit und Liebe an meine Mama,

                                            meinen beiden Mädels Milena und Mara, meinen Enkelkindern Fynn und Lukas,

                                                                                             meinem Mann...... und Berta.